Hotel-Restaurant
Um den Gästen einen noch angenehmeren Aufenthalt zu ermöglichen, hatte sich die Geschäftsführung, Dieter und Erna Creutz mit Sohn Arndt 1999 dazu entschlossen, komfortable Hotelzimmer, ausgestattet mit Dusche, WC, Satellitenfernsehen sowie Direktwahltelefon und Modemanschluß anzubieten. Zusätzlich hält man eine Sauna auf der gleichen Etage bereit.
Man hat keine Mühe gescheut und nichts dem Zufall überlassen. Die geräumigen Zimmer wurden nach Raerener Persönlichkeiten benannt. Somit hat der Gast die Wahl, sich für das Josef Ponten-, Hubert Schiffer-, Jan Emens- oder Jan Beldems-Zimmer zu entscheiden. Mit der Neuerung ist auch für den Gründer Walter Creutz ein Traum in Erfüllung gegangen.
Doch eines hat sich seit all den Jahren nicht geändert und wird sich auch nicht ändern: Beim "Onkel Jonathan" ist der Kunde König und es wird alles getan, um seinen Wünschen gerecht zu werden.
Von Generation zu Generation
Dieter Creutz erlangte an der Hotelfachschule zu Lüttich sein Diplom als Koch und Kellner im Jahre 1967. Hiernach war er in mehreren Restaurants und Hotels in den Niederlanden und Belgien tätig. Seit 1979 kocht er im elterlichen Betrieb in Raeren.
Er war es auch, der den Umschwung in der "Jonathanschen Küche" nach dem Umbau 1984 einleitete. Seitdem hat sich nicht nur das Ambiente im Restaurant an der Hauptstraße Nr. 49 geändert, sondern auch die, alle 6 Wochen wechselnde Speisekarte, ist kreativer und moderner geworden.
Mit dem Erreichen des Diploms als Koch und Kellner, im Jahre 1993, an der Hotelfachschule in Spa und anschließendem Graduat im Hotelwesen, steht Arndt Creutz mit Rat und Tat dem Familienbetrieb zur Seite.
Kaisersaal
Zu dem eigentlichen Gasthof gehörte desweiteren ein großer Saal, den Wilhelm Pesch im Jahre 1888, als Kaiser Friedrich III. anläßlich der Einweihung des Raerener Bahnhofs zu Gast weilte, kurzerhand "Kaisersaal" taufte.
Bis zum Jahre 1920 führte dann die Familie Wilhelm Pesch-Simons den Gasthofbetrieb auf Driesch.
Hiernach war es dessen Sohn Ludwig Pesch, der die nächste Raerener Restaurantära einläutete. In diesem Zusammenhang erinnern sich noch viele Raerener Einwohner an die beliebten Tanzkurse, die Ludwig Pesch nicht nur in der Ortschaft selbst, sondern u.a. auch im ehemaligen Eupener Kurhotel Bredohl oder aber im Saal Tychon zu Eynatten organisierte. Ferner dürften auch noch viele von den einstigen "Raerener Lichtspielzeiten" schwärmen, wurden doch ab 1936 bis zum Ausbruch des Krieges im Saal auf Driesch zahlreiche Kinofilme vorgeführt. Walter Creutz erinnert sich noch bestens an die "Kaffeegäste" aus Aachen und Umgebung, die per Pferdefuhrwerk anreisten, um im Raerener Gasthof Pesch Rast zu machen. Dabei kann er heute voller Stolz Einzelteile aus dem hauseigenen Porzellan mit der Aufschrift "Gasthof zum Kaisersaal – W. Pesch-Simons" vorzeigen.
Zum Onkel Jonathan
1946 war es denn der gelernte Büroangestellte Walter Creutz, der den Betrieb seines Onkels übernahm. Er ließ u.a. den ehemaligen Kaisersaal völlig renovieren. Dieser hatte im Krieg den Amerikanern als Ballsaal gedient und war dabei arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Das gleiche galt für die Gastwirtschaft, wo die Amis ihre Feldküche eingerichtet hatten.
Gemeinsam mit seiner Frau Elfriede führte Walter Creutz nun 41 Jahre lang die Gastwirtschaft, die er nach seinem Spitznamen "Onkel Jonathan" umbenannte. Zunächst hielt er auch noch den Saalbetrieb aufrecht. In dieser Zeit schrieb das Haus weiter Geschichte, so durch die "Geulen-Ära", wie man heute im Volksmund die Zeit nennt, als unter anderem Willi Millowitsch, Silvio Francesco, Margot Eskens, Peter Orloff, Bata Ilic und viele mehr im Töpferdorf zu Konzerten weilten. Noch strengere Sicherheitsvorschriften für öffentliche Säle zwang die Familie Creutz/Creutz dann im Jahre 1973 den Saal zu schließen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren dort auch die meisten Kappensitzungen und Prinzenproklamationen abgehalten worden; wobei zu erwähnen wäre, daß Walter Creutz Mitgründer der KG "Lustige Elf" und des Raerener Karnevalskomitees ist. 1953 schwang er selbst das Zepter des Narrenherrschers, sowie auch Dieter, sein Sohn im Jahre 1996.
Erinnert sei aber auch an die Fußballweltmeisterschaft aus dem Jahre 1954, als beim "Onkel Jonathan" die Übertragung am Fernsehen immer wieder für viel Aufregung und Spannung sorgten. Kleinere Umbauten und Modernisierungen, sowie der Anbau eines modernen Saals (200 Plätze) im Jahre 1974 folgten dann noch, bevor am 1. Januar 1988 Walter Creutz und Frau Elfriede Creutz in den wohlverdienten Ruhestand traten und den Betrieb ihrem Sohn Dieter nebst Schwiegertochter Erna Moor übergaben.